Vorbereitungen zur praktischen Fahrpruefung

Vierzylinder

Zu den Vorbereitungen für die praktische Fahrpruefung gehört es auch, dass Du mit einem Vierzylinder fahren lernst, begann die Einführung des heutigen praktischen Fahrunterrichts. Dass wir an den Vorbereitungen zur praktischen Fahrpruefung  arbeiten werden, hatte ich mir zwar gedacht, doch dass wir eine Motorradtour mit dem Prüfungsmotorrad machen werden, damit hatte ich nicht gerechnet.

Der Umstieg auf ein Motorrad mit vier statt zwei Zylindern hat mein Motorradfahrerherz wieder etwas schneller schlagen lassen. Ein breites Lächeln legte sich zudem noch auf meine Lippen und meine Augen fingen das Funkeln an.  Das ist dann auch Dein Motorrad für die praktische Fahrpruefung, wiederholte mein Fahrlehrer. Du wirst sehen, sie lässt sich wesentlich einfacher fahren als die kleine, Zweizylinder Maschine. Du bist schon soweit, dass Du mit der Maschine fahren kannst, setzte er seinen Kommentar fort. Ich erkläre Dir die Funktionen des Vierzylinders gleich noch einmal, aber eigentlich ist es, wie bei der anderen Maschine. Die Außenspiegel liegen etwas weiter vorne, aber einen großen  Unterschied wirst Du nicht feststellen, es ist nicht viel anders.

Aufmerksam hörte ich seinen Erläuterungen zu. Bei den letzten Worten drehte er seinen Oberkörper schon leicht um 30° nach links und wies mich an, mit dem Vierzylinder langsam bis zum Straßenabsatz vorzufahren. Er unternahm bereits die ersten Schritte, hörte dem Dröhnen der anfahrenden Maschine zu und ging 5 Meter vor mir in Richtung Bordsteinkante um den Fahrschul-PKW zu holen.

Grundfahrübungen standen heute nicht an, dafür war es zu heiß, kommentierte mein Fahrlehrer noch bevor wir auf den öffentlichen Straßen dahinglitten. Das machen wir morgen früh. Lerne heute erst einmal die Maschine in aller Ruhe kennen, führte er weiter aus.  Er würde aus Sicherheitsgründen wieder vor mir fahren, also hieß es vorher für mich, Knopf ins Ohr, damit er mir unterwegs entsprechende Anweisungen über das Walky Talky geben konnte.

Nach den ersten Metern des Anfahrens merkte ich schon, wie einfach es war, mit der Vierzylinder-Maschine zu fahren. Ich brauchte mir keine Sorgen machen, dass mir die Maschine beim langsamen Anfahren ausging. Ich brauchte die Kupplung nur schleifen lassen, drehte zwar leicht am Gas, aber eigentlich war es nicht notwendig. Sie fuhr leicht und kraftvoll an. Die erhöhte Anzahl an Pferdestärken war deutlich zu merken. Es fühlte sich anders an.

Wir fuhren die ersten Meter. Blinker setzen, Linkskurve, kurzes Anfahren, erneutes Anhalten, Blinker abstellen.  Ein erstes Hupen war zu hören. – kurze Pause – ich überlegte, hmmm… ich war der Übeltäter – verdammt! Anstelle den Blinker auszustellen, habe ich habe auf die Hupknopf gedrückt – Mist. – Pause – Ok, ein neuer Versuch, Blinker setzen, Rechtskurve fahren, kurzes Anfahren, Blinker abstellen – mööp, mööp… Mist, das war schon wieder die Hupe. Mein Fahrlehrer schaltete sich ein, macht nichts, ließ er mich wissen, bei dieser Maschine sind die Positionen von Hupe und Blinker vertauscht. Ist nicht so schlimm, weiter gehts. ….  Kaum hatte er das ausgesprochen, war meine Verlegenheit auch verflogen. Wir fuhren eine schöne Tour. Es war eine Mischung aus Stadt- und Überlandfahrt mit vielen Kurven, kurzzeitig auch Geschwindigkeiten um bis 100 km/h und auf den letzten 3 km auch durch ein Wohngebiet mit vielen Seitenstraßen, die als Vorfahrtstraßen angelegt waren. … morgen geht es weiter…